Doppelter Spass macht einfach doppelt Spass!
Da meine SU-31 ja leider unter normal Null fliegen wollte, fehlte es in meiner Pallette an einem Turngerät und so klickte mein nervöser Zeigefinger wieder einmal auf den Bieten!-Button und ganz nebenbei wurde noch die Neugierde auf einen Doppeldecker gestillt.
Die Pitts Ultimate ist der Kunstflugdoppeldecker schlechthin – Eine moderne Variante der Pitts, die perfekte Flugeigenschaften zum Entwicklungsziel hatte. Das bedeutet nicht nur überragende Kunstflugleistung, sondern auch unkritische Alltagstauglichkeit, doch dazu später mehr…
Meine Version hat eine Spannweite von jeweils 110,5 cm und ein Länge von 122 cm und wird von Global Hobby vertrieben. Baugleiche Modelle werden auch von Graupner und Simprop angeboten – Masse und Finish sind zumindest identisch.
Auch wenn der Flieger in der .46, also 7,5ccm Zweitakt-Klasse positioniert ist, darf man sich von den Massen nicht täuschen lassen. Der Flieger wiegt auf jeden Fall über 2,5Kg und macht gerade in der Luft eine Ausgewachsene Figur. Am ehesten erkennt man am Rumpf, dass er sich mit einem Eindecker der 1,5m Klasse messen darf. Deshalb dürfen es auch 10ccm oder mehr sein, wenn es zum Zeitgemässen Kunstflug reichen soll.
Bei mir kommt ein herrlicher Yamada FZ-63S zum Einsatz, der dank Leistungoptimierung auch als Viertakter das Potenzial eines 10ccmZweitakters verspricht. Zum Hoovern reicht die Leistung zwar nicht, aber senkrecht bis zur Nackenstarre geht’s allemal…
Der Aufbau ist im Prinzip Dank ARF überschaubar, doch leider fehlten bei mir einige Teile, wie z.B. die Flächenverbinder, die nun mal so entscheidene Faktoren wie EWD der oberen Fläche und die Verhältnisse insgesamt bestimmen. Nach langer Recherche habe ich mich über Pappschablonen einem neutralen EWD angenähert und dann die finalen Verbinder aus Sperrohlz und GFK gefertigt.
Die ebefalls fehlenden Anlenkungen sind aus Paddelstangen und Kugelköpfen entstanden und geben eine spielfreie und schnell zu montierende Lösung – perfekt!
Bei den Kanälen für die Anlenkung stimmte ebenfalls etwas nicht und so habe ich nach langer Überlegung zu Bowdenzügen gegriffen, die wenn sie ordentlich geführt werden eine sehr leichtgängige Kraftübertragung bieten. Die beiden Höhenruderhälften werden einzeln angelenkt und erst kurz vorm Servo zusammengeführt.
Aus einem Servohorn habe ich mir eine Verbindung gebastelt, die jegliche Justierung ermöglicht. Alle vier Querruder werden ebenfalls nur von einem Servo gestellt, weshalb ich dort nicht gespart habe und ein Futaba S9203 einsetze. Wünschen würde ich mir allerdings 2 Servos an dieser Stelle.
Auch wenn die Ultimate mit etwas Übung in angemessener Zeit auf und abgetakelt werden kann bietet es sich dennoch an sie komplett startklar zu transportieren. Sie passt sogar in meinen Polo. Deshalb habe ich noch eine Ladebuchse für die Empfängerstrohmversorgung eingebaut.
Startklar waren dann doch noch einige Gewichte am Schwanz nötig – der Yamada bringt immerhin knapp 500g auf die Waage. In der Zukunft soll dasTrimmblei mit der Verlagerung des Empfängerakkus überflüssig werden. Idealerweise sollte man auch einfach die Servos direkt ins Heck einbauen, wie man dass von anderen Kunstflugzeugen kennt – Dann sollte alles perfekt passen.
Die Anspannung war enorm, da ich nicht wusste ob meine EWD Einstellungen passten und Kunstflugdoppeldecker in meinem Umfeld den Ruf einer Zicke haben… deshalb wollte ich erstmal nur ein bisschen mit dem Motor rumrollen und alles mal singen lassen. Aber man kennt das ja – die Meute will Blut sehen.
Was soll ich sagen: Fliegt super, landet absolut unkritisch und rollt wie sau. Jetzt haben wir das Ultimate-Ffieber auf dem Platz!