Mirage Update

Nachdem der Erstflug ja sehr verheissungsvoll war, ging’s danach gleich wieder in den Hangar um die Änderungen und Vorschläge aus den Foren zu berücksichtigen. Der erste Streich war die Vergrößerung des Seitenleiwerkes, das ich ja leider schon im Originalzustand kohleverstärkt eingepoxt habe und schon Lackiert war… Zufälligerweise hatte ich aber noch eine Balsa-Dreieckleiste, die perfekt passte:

Rundherum verklebt, verspachtelt und lackiert ergibt sich eine feine und harte Flosse. Die Form ist zwar meiner Phantasie entsprungen, aber die Proportionen passen gut zum Flieger und die Fluglagenerkennung verbessert sich auch.

Leider war im Anschluss irgendwas verhext und es hagelte Abstürze ohne Ende… nicht selten aufgrund von Aussetzern gepaart mit ungewohnt nervösem Steuerverhalten gerade bei Speed. Trotz Expo und Dualrate war die Steuerfolge beim Langsamflug zu gering und unter Gas höllisch nervös. Auch der Schwerpunkt liess sich nicht perfekt erfliegen. Der Rumpf musste noch etwas ausgehölt werden und die Nase immer wieder in die Wiederherstellende Chirurgie… Nach einem Crash war die Nase komplett kurz vorn den Flügeln abgetrennt, sodass ich einen Flugversuch als reinen Delta gewagt habe… Die Nase scheint aber doch aerodynamisch bedeutend zu sein… der Versuch war kurz und schmerzvoll! Immerhin sind die Flächen unbeschädigt geblieben und die Nase liess sich immer wieder richten… ein uhu-por/Gaffa-tape Verbundstoff lässt sich einigermassen modellieren und das Ergebniss ist der schnellst Rettich der Welt.
Das letzte große Gemetzel fand auf einer Weide mit hüfthohem Gras statt, die den Einschlag etwas gebremst hat. Dafür konnte der Flieger nur mit Rasterfandung gefunden werden und das Cockpit ist leider für immer verschollen. Irgendwie wollte nix mehr klappen aber mein Dickschädel wollte es nicht glauben.
Wieder zuhaus wurde die letzte große OP gestartet. Die Nase musste mit Kohlestäbchen geschient und mit epoxy/GF-Matte versteift werden.
Der darauffolgende Flug entschädigte für alles… Allein auf dem Feld brauchte ich drei Startversuche und dann flog die Mirage wie eine eins.
Ich bin einigermassen langsam geblieben und habe wieder fassungslos beobachtet wie die Mirage wie eine landende Concorde auf dem Strahl geritten ist. Nach der ersten Flugminute stellt sich dann auch ein Gefühl von Kontrolle ein und man hat sich an das doch etwas andere Verhalten gewöhnt. Absolutes Highlight ist sie extrem angetellt vorbeischweben zu lassen um dann mit Schub wieder Fahrt aufzunehmen. Nach diesem Manöver ist auch eine Landung kein Problem sondern sieht unvergleichlich aus.
Warum ging das nicht gleich so, bzw. wird das nächste mal ähnlich erfolgreich? Erklären kann ich’s mir nur teilweise. Absolute Windstille ist für einen Anfänger sehr wichtig und auch der Schub sollte nicht übertrieben werden. Ich werde beim nächsten mal noch eine andere Schraube mit weniger Steigung testen, das sollte noch etwas vernünftiger laufen. Schade nur, dass die Mirage jetzt als Cabrio in stark lädiertem Zustand fliegen muss…

Mein Antriebstrang passt perfekt in den Rumpf und macht ordentlich Druck…

Meine Erfahrungen nach der Testphase:
1. ordentlich expo, und geringe Ausschläge nach unten.
2. Schwerpunkt 2 cm weiter hinten als angegeben.
3. Null Wind
4. Es darf sehr langsam geflogen werden, aber dann nur angestellt, und es gibt wenig Reserven nach oben.
5. runter geht schnell! (in alle anderen Richtungen aber auch)

So! Nach dem letzten Flug kann ich nun wirklich nur noch Gutes berichten. Trotz großem Publikum gelang auf Anhieb ein hervorragender Flug und mit der neuen Schraube scheint das Setup perfekt:

Align 430L mit 3550 KV
5,1 X 4,5 APC Elektro
35 A Align Regler
1500 3 zeller

Ich bin eigentlich nur Teillast geflogen, das reichte schon für meine Nerven. Gemessen hab ich im Stand bei 95% Schub 19A, bei 100% hab ich dann das Limit meines Messgerätes überschritten. Ich denke aber, dass im Flug die Aufnahme um einiges geringer sein sollte und bei ca. 20A liegen wird.