Nachdem die Hallensaison in vollem Gange ist und ich auf 2,4Ghz umgestiegen bin, hab ich mir statt Schweinegrippe das Nanofieber eingefangen. Anstecktungsgrund Nummer 1 war das neue Mini-Board AR6400 von Spektrum. Dieses Wunderwerk findet man auch in den bnf = ‚Bind And Flight‘ Minimodellen von Parkzone. Bei unter 4 gramm gibt es einen 2,4ghz empfänger mit 6 Kanälen, zwei Linearservos und einen Bürstenregler in 1S Technologie. Irre.
Da mir für die Halle was scaliges, langsames und sehr kleines vorschwebte, sollte es ein WWI Flieger werden.
Mein Favorite ist zwar die Sopwith Camel, aber sämtliche Sternmotor-getriebene Doppeldecker haben als Modell Schwerpunktprobleme, da die kurze Nase eine Hecklastigkeit begründet. Nach ein paar Recherchen fiel die Wahl auf eine SE5, die mir wärend des Baus immer mehr ans Herz gewachsen ist. Eine ideale Wahl!
Grundlage meiner Konstruktion war ein Papierbauplan. Alle relevanten Teile habe ich neu gruppiert, um mit meinen A4 Drucker effizient Schablonen zu drucken. Das Rumpfteil wollte ich in einem Stück möglichst groß ausdrucken und bin so auf eine Spannweite von knapp unter 40cm gekommen.
Hauptwerkstoff ist Depron mit ca 2mm in weiss, schwarz habe ich besorgt, aber ich wollte erstmal ein helles Finish realisieren. An einigen Stellen habe ich noch mit Japanpapier gearbeitet oder mit Balsa <1mm. Sämtliche Steuerbefehle werden mit Pull-Pull-Seilzügen realisiert. Dabei habe ich darauf geachtet, dass die beiden Sehnen parallel laufen, damit bei Verwindung des Modells keine Steuerimpulse entstehen. Die Hebel sind aus feinem Karbon, die Führungen aus Bowdenzugröhrchen. Geklebt wurde grösstenteils mit StyroSekunde, gerne in Verbindung mit Microballoons. Die Ruder sind alle als Elastic-Flaps mit Uhu Por realisiert. Das Fahrwerk wurde sehr stabil ausgelegt. Die Hauptstatik sind mit Japanpapier laminierte Balsaleisten, verstrebt mit Karbon. Die Karbonachse läuft in einem Q-tip-Stiehl und die Räder sind Filzgleiter für Möbel, die mit Sekunde und Microballoons auf die Achse geklebt sind.
Die Proportionen stimmen sehr gut, lediglich die ausgeprägte V-Form der Flügel habe ich ignoriert, da die statischen Modifikationen sehr viel Gewicht gekostet hätten. Ich werde später mit der Verspannung eine leichte Tendenz erzwingen.
Damit ist das Modell startklar für den Erstflug und der erste Teil des Berichtes zu Ende!