Frühlingserwachen

GWS Styro Warbirds

Nachdem unser Hobby in der letzten Zeit mehr im Bastelkeller stattgefunden hat, durften sich unsere blasse Haut endlich mal wieder mit der Sonne bekanntmachen. Die steifen Daumen gewöhnten sich wieder langsam an die Steuerknüppel und die Augen blinzelten suchend zum Himmel. Der Winterschlaf ist endgültig vorbei und wenn der April auch macht was er will, wir tun’s auch und pfeifen auf Details wie kräftige Windböen.

Dank meiner neuen Fotoknipse gibt’s auch endlich mal ordentliche Flugaufnahmen!

GWS 109 im Anflug GWS 190 Brushless inflight

Kyosho Kawasaki Hien

GWS 190 Finish und ‚Customizing‘

GWS 190 Airbrush Desert Afrika

Die 70er sind Kult und ich finde die Farbpalette ja durchaus reizvoll aber das Toffifee-Design meines Würgers durfte so einfach nicht bleiben. Aber leider ist die Farbpallete günstiger Styro-Farbdosen sehr begrenzt und so musste ich jetzt endlich mal den Airbrush von Basti austesten. Das gute Stück ist wirklich ein extrem feiner Grafiker-Apparat, mit einem Farbbehälter groß wie ein Kinderfingerhut. Trotzdem hatte ich Ratzfatz zwei Töpfchen Gunze Lack vernebelt und musste danach mit Künstler-Acryl aus der Tube strecken.

Am Ende sind es dann viele unterschiedliche Nuancen geworden, die aber im Ganzen ein Recht schönes Wechselspiel ergaben. Die dunklen Bereiche habe ich dann wieder mit der Dose gemacht. Genauso wie ein paar Details in Mattschwarz.
Eigentlich der totale Wahnsinn, aber die ganze Aktion fand zwischen Tür und Angel in meiner Küche unter einer 60 Watt Funzel statt – Nachts versteht sich. Und die Erwartung des Tagelichtes liess sich nur schwer aushalten. Ganz wie in Kindertagen hab ich das Modell im Schlafzimmer in Sichtweite trocknen lassen. Das angestrebte Afrika-Finish ist es dann so nicht geworden, dafür aber ein Tarnschema, das in den Schattierungen sehr klassisch 190er-mässig aussieht. Die Sand- und Erdtöne harmonieren hervorragend und lassen eine gute Erkennbarkeit in unseren Breiten erwarten.

GWS 190 Desert Camouflage

Da ich die Aufkleber der GWS nicht besonders mag, hab‘ ich mir kurzerhand selber welche gebastelt und mit meinem Laser ausgedruckt. Ausgeschnitten und mit Pakettlack aufgeklebt ergibt das ein super Ergebniss. Ein besonderes Schmankerl ist natürlich der stilisierte Adler, der dem Ausdruck ‚Warbird‘ perfekt entspricht. Für alle Interessierten habe ich ein passendes PDF hochgeladen, das jeder gerne nutzen darf:

decals_fw_190_gws.jpg
Decals FW 190 Adler GWS

GWS 190 Flugbericht

So, nachdem ich jetzt drei Abende die Focke Wulf geflogen bin, kann ich meine ersten Eindrücke zum besten geben:

Der Butcherbird fliegt wie auf Schienen, sehr neutral für einen Warbird. Die Rollen gelingen auch ohne Drücken recht sauber und alle Steuerbefehle werden direkt und ohne Zappelei umgesetzt. Alle Richtungsänderungen könnten sehr eng geflogen werden, was allerdings sofort nach Schaumwaffel Spielzeug aussieht. Die Langsamflugeigenschaften sind GWS-typisch extrem und der ordentliche Topspeed überrascht beinahe bei den voluminösen Flächen und der gewaltigen Nase. Sobald das Gas fehlt, wird dann allerdings umgehend abgebremst, der Gleitwinkel lässt aber trotzdem lange Segeleinlagen zu.

Das Beste ist allerdings, dass die FW190 keinerlei Tendenzen zum Wegsteigen hat, rückartiges Gasgeben wird direkt in Vortrieb umgesetzt.

Mein Setup überzeugt auf voller Linie, der verhältnissmässig hochdrehende Himax C 2816 mit 1220 KV in Verbindung mit einer APC Elektro 10X5 läßt flotten Flug in alle Richtungen zu. Eine 10 Latte ist ein guter Kompromiss, damit noch genug Druck an der dicken Nase vorbeigeführt wird, jedoch die Bruchgefahr bei Bauchlandungen moderat bleibt.

Da Geschwindigkeit sehr subjektiv empfunden wird, gefällt mir die etwas höhere Drehzahl sehr gut. Die Luftschraube ist dann allerdings schon das Maximum für den Motor, der dementsprechend viel Strom fordert. So ist dann auch beim 2200 mAh Dreizeller spätestens nach 10 min. gemischter Turnerei Schluss. Spätestens dann hat sich auch der Akku in seinem Styroheim aufgeheizt und die sehr knappe Belüftungskanäle wollen geweitet werden, damit es auch im Dogfight nicht zu heiss wird.

Quer: 2X HS-55
Höhe & Seite:  Conrad 5€ 9g
Jeti 25A BL-Regler
Himax C 2816 – 1220
APC E 10X5
2200 mAh 3S1p

GWS Focke Wulf FW 190

GWS Focke Wulf FW 190 Packung

Als hätte ich geahnt das meine GWS Me-109 einen Heldentod im Luftkampf sterben würde, habe ich auf dem Großflugtag Lehrte spontan eine brandneue Focke Wulf von GWS erstanden. Eigentlich wusste ich nicht einmal, dass es dieses Modell schon auf dem deutschen Markt gibt.

GWS WARBIRD INHALT

Es handelt sich praktisch um den ersten Vertreter der ’neuen‘ GWS Warbirds mit ca. 1m Meter Spannweite in einem Masstab von ca. 1/10. Und ist also der perfekte Spielgefährte der P-40 von Cougan. Der Bausatz kommt also gleichwertig daher, nur dass ich noch die bekannten Aufkleber habe und keine Wasserschiebebilder. 

Leider gab’s für mich nur die nackte slope Version ohne Fahrwerk, was ich sehr bedauert habe, aber ein Einziehfahrwerk ist schon in Planung. Ausserdem fehlte bei mir das Stickmount-Kantholz, dass ich aber problemlos als Meterware nachgekauft habe.

Der Bau ging sauber von der Hand und ich habe auch größtenteils den beiliegenden Kleber verwendet und zusätzlich mit Weissleim gearbeitet. Epoxy ist nur wenig zum Einsatz gekommen, mir war nicht so nach Mischen und Co. Lediglich die Tragflächen Fixierung habe ich modifiziert und mit einer M4 Kunststoffschraube gelöst.

Da meine Messerschmitt gerade an den Flügelkanten sehr schnell Gebrauchspuren gezeigt hat – jede Feldlandung förderte das Styropor zu Tage – habe ich Teilbereiche mit Japanpapier und Pakettlack bespannt. Da ich nicht die Blechstöße der Oberfläche abdecken wollte, habe ich nur die Unterseite der Tragflächen bespannt und 3 cm an der Vorderkante auf die Oberseite umgeschlagen.

fertige Bespannung mit JapanpapierClou Pakettlack für Japanpapier bespannung

So habe ich die Servos, Kabel und Versteifungen auf der Unterseite verblendet und die gefährdeten Bereiche geschützt.Da mir das Ergebniss so gut gefallen hat, habe ich auch noch die Nahtstellen am Rumpf übertapeziert.

Der Jungerfernflug wollte ich nicht in Weiss absolvieren,  aber leider konnte ich auch nicht kurzfristig an einen Airbrush kommen, deshalb gabs erstmal eine Grundierung aus der Dose.
Meine angestrebte Afrika Tarnung ist dadurch recht farbenfroh ausgefallen und passt jetzt eher zum Tiger Meet.

GWS Focke Wulf FW 190

Vor einem Sonnenuntergang funktioniert die Tarnwirkung allerdings wieder einwandfrei.