Einziehfahrwerk „Pico“ von Graupner für die Mosquito

Den eher windigen und verregneten Sonntagabend habe ich für den bereits lange geplanten aber immer wieder verschobenen Einbau eines Einziehfahrwerks genutzt.

Da die Abmessungen, Gewicht ect. mir passig erschienen, habe ich dazu die Mosquito von Scorpio ausgewählt.

Die beiden Fahrwerke sollten nach hinten in die Motorgondeln versenkt werden. Um den Schwierigkeiten bzgl. evtl. Umlenkungen zu entgehen, habe ich zwei Servos der 8g bzw. 11g Klasse nebst Y-Kabel verwendet.

Die Motorgondeln habe dazu ich großzügig aufgeschnitten und auf einem Brett bzw. einer Depronplatte das Fahrwerk nebst Halterung von GWS sowie Servo platziert. Dann wurde das ganze mit 3 Depronrippen nach unten (eigentlich oben, d.h. zum Flügel hin…) abgestützt. Die Klebungen wurden mit Epoxy gemacht.

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Nach Einpassen des Ganzen habe ich dann in den herausgeschnittenen Teilen der Motorgondeln Öffnungen für die Fahrwerksbeine geschnitten und die Teile dann wieder angeklebt.

Sicherlich ist o.g. Einbau gerade wegen der zwei verschiedenen Servos nicht perfekt, da eigentlich immer ein Servo „summt“, d.h. am Limit arbeitet. Allerdings bewegt sich das Fahrwerk ansonsten schön und stabil rein und raus.

Bei der Stabilität setze ich wegen der fibseligen Teile des o.g. Graupnerfahrwerks mal ein großes Fragezeichen, erste Roll- und Falltests im Wohnzimmer waren aber erfolgreich.

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Der Praxistest wird zeigen, wie funktional die Sache ist…

Mosquito mit Nachbrenner

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Das eigentlich sehr schöne Modell der „kleinen“ Mosquito von Scorpio (ca. 80cm Spannweite) fristet ja derzeit bei allen 3 Besitzern in unserer Fliegergruppe ein Schattendasein. Mein Exemplar war zwar in der Luft, die Mängelliste jedoch war ziemlich lang. Man erwartet irgendwie von allen Fliegern , dass Sie wie Warbirds von GWS oder ALFA fliegen. Das Teil ist aber als Slowflyer mit Seitenrudersteuerung ausgelegt gewesen, Querruder wurden erst nachträglich installiert, um Rollen ect. zu ermöglichen. Nachdem ich mich mit dem Teil beinahe noch selber enthauptet hatte, weil ein Motor ausfiel, und das Gelächter bei den Kollegen entsprechend groß war, wurde die Maschine erstmal im Keller eingemottet und ausgiebig gegrübelt.

Es soll nun alles anders werden. Ich will den Charakter der „echten“ Mosquito als 2-motoriger schneller Warbird aufgreifen. Den ersten Verbesserungsvorschlag hatte Lutz mit der Verstärkung der Flügel durch Ankleben von Karbonleisten an den Flügelkanten. Dadurch sollte der „Flügelschlag“, d.h. das Wackeln der Flügel insbesondere bei etwas mehr Speed, der vorher sehr putzig und nicht wirklich positiv für die Flugeigenschaften wirkte, eingeschränkt werden können. Die gleich Verstärkung habe ich auch dem Höhen- und Seitenruder verpasst.

Herz der Massnahmen ist jedoch die neue Motorisierung. Da man bekanntlich nicht kleckern, sondern klotzen soll, habe ich die 2x280er Motörchen mit Günniprops durch zwei sowieso vorhandene 2208/34 Axi Brushlessmotoren mit 6,7x6er Props von Graupner ausgetauscht, die so ungefähr dasselbe wie die alten Motoren wiegen, aber ansonsten einzeln bereits eine mehr als befriedigende Leistung hätten. Die Montage ging dann rückwärtig, d.h. mit dem drehenden Korpus der Motoren nach innen in die Motorgondeln, auch überraschend gut, nachdem ich kurzerhand die Gondeln von oben geöffnet hatte, um die Motoren einsetzen zu können. Die 3mm Welle ohne Gewinde stellte anfangs ein Problem dar, mittlerweile habe ich aber zwei passende Mitnehmer mit Klemmkonus in meiner Grabbelkiste gefunden, so dass auch die Props befestigt werden konnten.

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Mit allen Umbaumassnahmen und einem 1000er 3 zellen Lipo wird der Flieger unter 400 g bleiben. Wenn man sich die nach wie vor filigrane Zelle des Fliegers aus Depron und die gewölbten Profile aus einer Schicht 3mm-Depron sowie die Schubwerte der Motoren anschaut, kann das alles eigentlich nicht gut gehen…

…tut es aber überraschenderweise.

Gestern konnte endlich der erste Flug zum Testen der Veränderungen stattfinden. Wie üblich war der Wind entsprechend stark, um uns die Suppe zu versalzen. Dank der Verstärkungen und der souveränen Motorisierung hat sich die Mosquito davon nicht beeindrucken lassen und verhält sich jetzt wie ein echter Warbird, d.h. die Rollen kommen gut, Immelmann und Co. sehen jetzt nicht mehr so besorgniserregend und langsam aus und die Geschwindigkeit macht jetzt richtig Spass. Lediglich das auch unten gewölbte Profil der Flügel lässt die Maschine wegsteigen, was wohl aber bei weniger Wind nicht so stören dürfte. Hier bietet sich noch die Bespannung der Unterseite mit Japanpapier an.

 Alles in allem waren die Verbesserungen sehr sinnvoll und haben aus der kleinen Mosquito einen voll tauglichen 2-motorigen Warbird gemacht. Bis auf die Motoren waren die unbedingt vorzunehmenden Stabilisierungen mit Karbon auch sehr preiswert zu realisieren. Als nächstes steht nun eine bessere Bemalung an…