SE-5 Eigenbau aus Depron Teil2

Inzwischen kann man meine SE5 schon fast als alten Veteranen bezeichnen… In vielen Testflügen wurde nicht zuletzt auch die strukturelle Belastbarkeit getestet und unterschiedliche Motoren und Luftschrauben ausprobiert.

SE5a kurz vor dem Erstflug
SE5a kurz vor dem Erstflug

Der Erstflug wurde stilecht vor dem Hauptgebäude des alten Flughafens an der Fliegerstraße gemacht. Absolute Windstille und weicher Schnee liessen die Minusgrade vergessen.

Der Start klappte auf Anhieb aber das Flugverhalten war dann doch viel zappelliger als erwartet – abschliessend bin ich aber geneigt zu glauben, dass das Flugverhalten inzwischen nicht besser wurde sondern ich mich langsam an den Flugcharakter gewöhnt habe.

So ein kleiner Depronflieger ist schon eine Herrausforderung. Die Kurven wollen mit Seite geflogen werden und die Queruder stützen dabei, denn wenn der Flieger zuviel Schräglage bekommt, rutscht er gerne weg bzw. übersteuert. Das agile Flugverhalten und der Leistungsüberschuss lassen einen leicht in haarige Situationen geraten. Konzentriert man sich allerdings auf vorbildgetreue Gemächlichkeit, ist der Flieger ein Schau. Start und Landung, bzw. Touch&Gos sind in der Halle ein Traum und die Resonanz der Beobachter ist mehr als schmeichelhaft.

Mein finales Setup, dass ich so empfehlen kann:

GWS 4,5X4,0 eventuell 4,5X3,5
HobbyKing AP03 4000kv >> direkter link <<
350 mAh 20C 1S

Alles zum Spottpreis direktimportiert…

Mit diesen Komponenten wiegt der Flieger jetzt Startklar unter 50g und die Flugzeiten sind länger als man mich lässt…

Nano SE-5 auf Spektrum AR6400 Basis

Nachdem die Hallensaison in vollem Gange ist und ich auf 2,4Ghz umgestiegen bin, hab ich mir statt Schweinegrippe das Nanofieber eingefangen. Anstecktungsgrund Nummer 1 war das neue Mini-Board AR6400 von Spektrum. Dieses Wunderwerk findet man auch in den bnf = ‚Bind And Flight‘ Minimodellen von Parkzone. Bei unter 4 gramm gibt es einen 2,4ghz empfänger mit 6 Kanälen, zwei Linearservos und einen Bürstenregler in 1S Technologie. Irre.

SE5 Historisches Foto
SE-5 Historisches Foto

Da mir für die Halle was scaliges, langsames und sehr kleines vorschwebte, sollte es ein WWI Flieger werden.
Mein Favorite ist zwar die Sopwith Camel, aber sämtliche Sternmotor-getriebene Doppeldecker haben als Modell Schwerpunktprobleme, da die kurze Nase eine Hecklastigkeit begründet. Nach ein paar Recherchen fiel die Wahl auf eine SE5, die mir wärend des Baus immer mehr ans Herz gewachsen ist. Eine ideale Wahl!

Hier sind tolle Detailaufnahmen einen Reproduktion : http://thevintageaviator.co.nz/projects/se-5a-reproduction/vintage-aviator-se-5as

Grundlage meiner Konstruktion war ein Papierbauplan. Alle relevanten Teile habe ich neu gruppiert, um mit meinen A4 Drucker effizient Schablonen zu drucken. Das Rumpfteil wollte ich in einem Stück möglichst groß ausdrucken und bin so auf eine Spannweite von knapp unter 40cm gekommen.

Depron wird gerundet über eine TischkanteDepron Spanten werden zu einem tragenden Profil geschliffenSpanten und Pull Pull AnlenkungElastic Flaps mit AnlenkungAR6400 mit AnlenkungMini SE5 aus Depron

Hauptwerkstoff ist Depron mit ca 2mm in weiss, schwarz habe ich besorgt, aber ich wollte erstmal ein helles Finish realisieren. An einigen Stellen habe ich noch mit Japanpapier gearbeitet oder mit Balsa <1mm. Sämtliche Steuerbefehle werden mit Pull-Pull-Seilzügen realisiert. Dabei habe ich darauf geachtet, dass die beiden Sehnen parallel laufen, damit bei Verwindung des Modells keine Steuerimpulse entstehen. Die Hebel sind aus feinem Karbon, die Führungen aus Bowdenzugröhrchen. Geklebt wurde grösstenteils mit StyroSekunde, gerne in Verbindung mit Microballoons. Die Ruder sind alle als Elastic-Flaps mit Uhu Por realisiert. Das Fahrwerk wurde sehr stabil ausgelegt. Die Hauptstatik sind mit Japanpapier laminierte Balsaleisten, verstrebt mit Karbon. Die Karbonachse läuft in einem Q-tip-Stiehl und die Räder sind Filzgleiter für Möbel, die mit Sekunde und Microballoons auf die Achse geklebt sind.

Depron Mini SE5 mit AR6400
Depron Mini SE-5 mit AR6400

Die Proportionen stimmen sehr gut, lediglich die ausgeprägte V-Form der Flügel habe ich ignoriert, da die statischen Modifikationen sehr viel Gewicht gekostet hätten. Ich werde später mit der Verspannung eine leichte Tendenz erzwingen.

Damit ist das Modell startklar für den Erstflug und der erste Teil des Berichtes zu Ende!