Kyoshos Sukhoi SU- 31


Die Sukhoi hat mich irgendwie schon immer angesprochen – kein ganz klappriger Shocky in Silhouettenbauweise, sondern wenigstens ein etwas voluminöserer Rumpf, wahrscheinlich auch bei etwas Wind zu fliegen und von der Optik her auch ok. Außerdem von Kyosho. Meinen zweiten Sponsor neben Multiplex. Nur leider mit 109 € (!?) für das Gebotene viel zu teuer und auch das Heruntersetzen auf 79 € konnte mich nicht wirklich locken. Dann das Angebot bei Conrad: 49 Tacken und ich hatte noch einen Guschein über 10 € – gekauft!

Ausgepackt und… viel größer als erwartet. Sehr tiefe Flächen, hoher Rumpf und ein (scheinbar) unzerstörbares Material. Der Aufbau ging sehr fix, nur leider war das Modell in sich verzogen und alles andere als stabil. Als erste Tuningmaßnahme habe ich eine flache Carbonstange (etwa 1 x 6 mm) von vorn bis hinten unter den Rumpf und auf den Rumpfrücken geklebt. Etwas besser, aber das Leitwerk stand so schief wie zuvor. Also noch eine Abstützung nach Lutz Anleitung gebaut, die wirklich bombenfest hält. Beim Flug verwindet sich das Flugzeug immer noch, aber wenn man nach ein Rechtsrolle nochmal eine Linksrolle fliegt, sieht es wieder gerade aus …

Der Erstflug war ein Desaster, ich war eigentlich sicher, dass der Schwerpunkt so stimmte. Stimmte nicht, hecklastig ohne Ende, dann das Trudeln, dann der senkrechte Einschlag. Unnötig zu erwähnen, dass der Absturz ZWISCHEN zwei Feldern auf einem – der Trockenheit sei dank – extrem harten Stück Feldweg stattfand. Wenn ich dort hätte landen wollen, es hätte nie geklappt. Nun ja. Nase gestaucht, Motorträger und Propellermitnehmer verbogen, Rumpf eingerissen.

Glücklicherweise kann man alles mit Sekundenkleber machen. Es sah schlimmer aus, als es wirklich war und die Reparatur hat eine halbe Stunde gedauert.

Verhältnis Absturz zu Flug 1:0.

25 g Gewicht in die Nase, nächster Versuch. Mit zwei Zellen Lipo, 800 mAh. wesentlich besser, aber jetzt habe ich es mit extremen Funkstörungen zu tun. Und nochmal ins Feld.

Der Tag ist gelaufen, Verhältnis Absturz zu Flug 2:0. Entnervte Aufgabe für den ersten Tag.

Ich habe die Antenne für den nächsten Flug dann anders verlegt, weg vom Carbonrohr. Und dann ging es recht gut. Nicht wie ein Kunstflieger mit viel zu wenig Reserven, aber fürs gemütliche Herumfliegen ok.

Bodenstarts gingen nicht, zu wenig Power und ein Fahrwerk, dass seinen Namen nicht verdient. Von Kyosho bin ich Besseres gewohnt. Die Befestigung selbst ist ok, aber der Draht VIEL zu dünn. Wackelt wie der berühmte Lämmerschwanz und knickt unter dem Gewicht des Flugzeugs alternativ nach hinten (so dass der Propeller aufsetzt *SPLITTER*) oder nach vorne (so dass das Fahrwerk in den Propeller kommt (ebenfalls *SPLITTER*) weg. Ich habe dann mit einer Querstabilisierung zwischen den Fahrwerksbeinen, befestigt mit Schrumpfschlauch experimentiert (nein), mit einer einzelnen Abstützung nach hinten (nein), mit dickerem Draht (nein)… Lösung weiter unten.

Verhältnis Absturz zu Flug aber immerhin 2:1.

Dann war Götz einen Abend da und hat mir seinen 1000er 3 Zellen Lipo geliehen und endlich ist die Sukhoi geflogen, wie sie sollte. Mit einem weiteren 1500er 3 Zellen Lipo von Lutz fliegt sie etwa 18 Minuten und absolut perfekt. Unnötig zu erwähnen, dass ich beim Versuch, die 25 g Blei aus der Nase zu entfernen (zuvor schöööön fest gemacht, mit Sekunde!) die Nase des Modells total zerfrickelt habe. Aber wie gesagt, mit Sekundenkleber kann man alles schön wieder aufbauen, ohne dass es groß auffällt.

Verhältnis Absturz zu Flug heute bei etwa 2:7. Ohne Probleme.

Lutz hat mir für weitere Modifikationen dann noch zwei Radschuhe der GeeBee geschenkt (Danke!!!) und ich habe das Fahrwerk umgebaut, nun mit den schönen Radschuhen und pro Fahrwerksbein mit einer Abstützung nach hinten. Die Befestigung erfolgt bei der Abstützung ebenso wie die recht pfiffige Kyosho Lösung. Außerdem hat die Sukhoi noch eine weiße, ausgemusterte Spinnernase bekommen, weil die Prophalterung mit der Mutter vorne extrem häßlich ist.

Fazit: schönes Modell mit leichten Stabilitätsschwächen, die man aber an zwei, drei Abenden durch Herumprobieren beheben kann. Schöne Langsamflugeigenschaften, mit drei Zellen, meinem Himax (Stickmount) Motor und einem 10 x 3,8 APC Slowfly Prop Power ohne Ende für senkrechte Steigflüge. Mit dem Originalfahrwerk weder Starts noch Landungen möglich, ich frage mich wofür dieses Pseudofahrwerk gut sein sollte. Rollen gelingen ohne Probleme mit etwas drücken, Loopings auf engstem Raum ebenso. Enge Kehren nimmt sie auch nicht übel, ebensowenig wie eine etwas härtere Landung. Insgesamt ein schönes Modell zum Herumturnen und Querruder- Üben! Das ganze für wenig Geld und gut zu reparieren. Im Moment mein Lieblingsflieger.